





Ohne Titel (Hommage an Frau M.), 2016
Industriefilz (Wolle), ca. 200 x 136 x 0,5 cm
Ausstellungsansicht Seebad Utoquai Zürich, April 2016
Zum Thema „schichten"
Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte haben unzählige Personen die Badeanstalt Utoquai besucht. Sie liefen mit ihren Füssen über den Bretterboden, zu den Kabinen, zum See, vom See her tropfnass zurück in die Kabine. Auf dem Bretterboden hinterliessen ihre Füsse nasse Spuren und Abdrücke. Hauchfeine Schichten von Wasser, die – je nach Sonne und Wind – schnell oder langsam wegtrockneten.
Von diesen Wasserschichten ist nichts mehr zu sehen. Aber man kann sich all diese nassen Fussabdrücke vorstellen, wie sie sich übereinanderlegen, sich ablagern, unsichtbar zwar auf lange Sicht, aber für einen kurzen Moment lang existent. Ein richtiges Sediment aus unsichtbaren Fussabdrücken lagerte sich über all die Jahre hinweg auf diesen Holzbrettern ab.
In der Installation soll dieses Sediment dargestellt werden. Etwas Unsichtbares – die weggetrocknete Wasserschicht der Fussabdrücke – soll zum Ausdruck gebracht werden. Diese unsichtbare Schicht wird in Filz übertragen. Auch Filz kann als Ergebnis von Ablagerungen gesehen werden: Viele verschiedene Fasern werden übereinandergelegt und mit Hilfe von Wasser, Wärme, Druck und Reibung solange bearbeitet, bis die Fasern sich ineinander verhaken und eine feste zusammenhängende Schicht entsteht.